Kirchenasyle 2017

Für das Jahr 2017 wurden insgesamt 1189 Kirchenasyle von der BAG dokumentiert. 873 der Kirchenasyle wurden 2017 neu begonnen.

In 1038 Fällen haben evangelische Gemeinden oder Kirchenkreise und in 124 Fällen katholische Gemeinden und Klöster Kirchenasyl gewährt. Auch haben 24 Freikirchliche Gemeinden Menschen Zuflucht gewährt. Zusätzlich gab es drei ökumenische Kirchenasyle. Mindestens 1.799 Personen, darunter mindestens 341 Kinder und Jugendliche, fanden 2017 Schutz im Kirchenasyl.

Von den dokumentierten Kirchenasylen waren 1086 sog. Dublin-Fälle mit 1598 Personen, darunter 288 Kinder und Jugendliche.

Von 725 beendeten Kirchenasylen ist ein positiver Ausgang (d.h. mindestens mit einer Duldung) in 716 Fällen zu verzeichnen.

Tabelle 1/2017: Verteilung nach Bundesländern
Die größte Anzahl an Kirchenasylen im Jahr 2017 ist in Bayern (205 KA) verzeichnet und Nordrhein-Westfalen (201 KA).

BundeslandAnzahl der FällePersonen
Bayern205276
Nordrhein-Westfalen201291
Schleswig-Holstein130213
Hessen127176
Brandenburg109155
Hamburg93172
Berlin71144
Mecklenburg-Vorpommern68105
Thüringen4463
Sachsen-Anhalt4252
Niedersachsen3456
Sachsen2935
Rheinland-Pfalz1733
Baden-Württemberg1320
Bremen68
Saarland00
Gesamt11891799


Tabelle 2/2017: Herkunftsländer
Bezüglich der Herkunftsländer bildeten im Jahr 2017 Menschen aus Eritrea (107 Pers.), Afghanistan (288 Pers.) und Irak (228 Pers.) die größten Gruppen, gefolgt von Syrien (179 Pers.) und Iran (166 Pers.).

HerkunftslandAnzahl der FällePersonen
Eritrea366407
Afghanistan165288
Irak130228
Iran113166
Syrien101179
Somalia6575
Äthiopien5065
Tschetschenien2076
Nigeria1515
Kamerun1416
Russische Föderation1243
Mali77
Ukraine616
Serbien614
Armenien513
Sudan510
Pakistan57
Gambia56
Guinea55
Albanien418
Ägypten412
Georgien310
Türkei35
Ghana34
Tschad34
Benin33
Bangladesch33
Jemen33
Libanon33
Kosovo29
Libyen27
Mazedonien27
Elfenbeinküste22
Uganda22
Bosnien12
Marokko12
Burundi11
Kenia11
Kongo11
Montenegro11
Nepal11
Senegal11
Togo11
Tunesien11
Staatenlos11
Keine Angaben4158
Gesamt11891799


Tabelle 3/2017: Drohende Abschiebungen in folgende europäische Staaten
Den meisten Menschen im Kirchenasyl drohte eine Abschiebung in folgende Länder: Italien (540 Pers.), Bulgarien (167 Pers.) und Norwegen (154 Pers.)

Schengen StaatAnzahl der FällePersonen
Italien473540
Bulgarien99167
Norwegen75154
Schweden5686
Ungarn4965
Kroatien4371
Frankreich4068
Polen34114
Dänemark2142
Finnland1630
Schweiz1415
Spanien1318
Belgien1313
Niederlande88
Rumänien718
Litauen619
Portugal613
Griechenland611
Österreich66
Slowenien38
Estland34
Lettland27
Malta22
Tschechien12
Slowakei11
Ohne nähere Angaben89116
Gesamt10861598


Tabelle 4/2017: Aufenthaltsrechtliche Perspektiven am Ende des Kirchenasyls
Erfolgreich beendet wurden im Jahr 2017 716 Kirchenasyle (1060 Pers.). In 9 Fällen wurde das Kirchenasyl frühzeitig und ohne Erfolg beendet.

Ende des KirchenasylsFällePersonen
Ablauf der Überstellungsfrist / Selbsteintrittsrecht und Übernahme in nationale Verfahren6911006
Duldung (keine nähere Angaben)318
Asylfolgeantrag22
Vaterschaft eines deutschen Kindes11
VG Abschiebeschutz11
Aufenthalt zwecks Arbeit14
Ablehnung Übernahme des zuständigen Dublinstaates11
Keine näheren Angaben1627
ERFOLGREICH BEENDETE KIRCHENASYLE7161060
   
Kirchenasyl freiwillig verlassen, ohne nähere Angaben45
Freiwillige Rückkehr ins Herkunftsland33
Freiwillige Rückkehr in einen anderen europäischen Staat22
NICHT ERFOLGREICH BEENDETE KIRCHENASYLE 910
   
GESAMT7251070