Kirchenasyle 2014

Für das Jahr 2014 wurden insgesamt 430 Kirchenasyle von der BAG dokumentiert (davon 387 neu begonnen).

In 292 Fällen haben evangelische Gemeinden oder Kirchenkreise und in 85 Fällen katholische Gemeinden und Klöster Kirchenasyl gewährt. Auch haben 35 Freikirchliche Gemeinden, vier evangelische Studierendengemeinden und zwei jüdische Gemeinden Menschen Zuflucht gewährt. Zusätzlich gab es zwölf ökumenische Kirchenasyle. Mindestens 788 Personen, darunter mindestens 237 Kinder und Jugendliche, fanden 2014 Schutz im Kirchenasyl.

Von den dokumentierten Kirchenasylen waren 378 sog. Dublin Fälle (im Vergleich zu 58 „Dublin-II“ Fällen in 2013), mit 698 Personen, darunter 215 Kinder und Jugendliche.

Von 212 beendeten Kirchenasylen ist ein positiver Ausgang (d.h. mindestens mit einer Duldung) in 206 Fällen zu verzeichnen. Wie im Vorjahr konnten Kirchenasyle auch dazu beitragen, Rückschiebungen innerhalb Europas nach der sog. Dublin Verordnung zu verhindern. In 206 Fällen und für 366 Personen konnte eine Rückschiebung in einen anderen europäischen Staat abgewendet werden.

 
Tabelle 1/2014: Verteilung nach Bundesländern  
Die größte Anzahl an Kirchenasylen im Jahr 2014 ist in Bayern (131 KA) verzeichnet, gefolgt von Hessen (66 KA) und Hamburg (56 KA).

BundeslandAnzahl der FällePersonen
Baden-Württemberg38
Bayern131240
Berlin1023
Brandenburg69
Bremen34
Hamburg56106
Hessen66101
Mecklenburg-Vorpommern1739
Niedersachsen3759
Nordrhein-Westfalen4164
Rheinland-Pfalz414
Saarland37
Sachsen23
Sachsen-Anhalt817
Schleswig-Holstein2757
Thüringen1637
Gesamt430788


Tabelle 2/2014: Herkunftsländer 

Bezüglich der Herkunftsländer bildeten im Jahr 2014 Menschen aus Afghanistan (139 Pers.) die größte Gruppe, gefolgt von Tschetschenien (130 Pers.) und Iran (115 Pers.).

HerkunftslandAnzahl der FällePersonen
Afghanistan74139
Iran63115
Äthiopien5465
Eritrea4148
Somalia4061
Tschetschenien30130
Syrien1846
Irak1634
Pakistan1314
Serbien1031
Nigeria917
Sudan910
Armenien715
Guinea77
Türkei57
Elfenbeinküste34
Kosovo22
Sierra Leone22
Libanon14
Dagestan13
Bangladesch12
Kirgestan12
Tansania12
Ghana11
Indien11
Jemen11
Kuba11
Mali11
Mauretanien11
Mazedonien11
Südsudan11
Uganda11
Ukraine11
Afrika, ohne nähere Angaben12
Ohne Angaben1116
Gesamt430788


Tabelle 3/2014: 
Drohende Abschiebungen in folgende europäische Staaten 
Die meisten Menschen im Kirchenasyl wären ohne ein Kirchenasyl in folgende Länder abgeschoben worden: Italien (240 Pers.), Polen (97 Pers.), Ungarn (70 Pers.), Belgien (34 Pers.), Spanien (31 Pers.) und Bulgarien (30 Pers.).

Schengen StaatAnzahl der FällePersonen
Italien144240
Ungarn5170
Polen2597
Belgien1534
Spanien1531
Norwegen1517
Bulgarien1430
Frankreich1427
Schweden1421
Niederlande1125
Malta77
Österreich36
Dänemark33
Slowakei24
Zypern15
Portugal14
Lettland14
Kroatien13
Finnland11
Schweiz11
Slowenien11
Ohne nähere Angaben3867
Gesamt378698


Tabelle 4/2014: Ergebnisse für die Flüchtlinge zum Ende des Kirchenasyls 

Im Jahr 2014 wurden 206 Kirchenasyle für 366 Menschen erfolgreich beendet. In sechs Fällen wurde das Kirchenasyl frühzeitig beendet.

Ende des KirchenasylsFällePersonen
Selbsteintrittsrecht und Prüfung des Asylantrags in DE, gemäß der europäischen „Dublin-III“ Verordnung143261
Duldung (ohne nähere Angaben)2448
Aufenthaltserlaubnis (ohne nähere Angabe)514
Anerkennung wegen politischer Verfolgung22
Anerkannter UMF; in Jugendwohnung11
Aufenthaltsgestattung11
Ohne näheren Angaben3039
Erfolgreich beendete Kirchenasyle206366
   
Freiwillige Rückkehr in einen anderen Schengen-Staat24
Untergetaucht und vermutlich weitergereist22
Räumung und Abschiebung aus dem Kirchenasyl15
Freiwillige Rückkehr ins Herkunftsland14
Nicht erfolgreich beendete Kirchenasyle615
   
Beendete Kirchenasyle 2014 insgesamt212381