Kirchenasyle 2005

Für das Jahr 2005 sind insgesamt 39 öffentliche Kirchenasyle in unserer Liste verzeichnet (zum Vergleich: 48 KA in 2004).

11 Kirchenasyle wurden im Jahr 2005 neu begonnen, 24 Kirchenasyle wurden beendet, davon 21 mit positivem Ausgang. In zwei Fällen entschieden die Betroffenen, »freiwillig« auszureisen, da es keine Aussichten auf einen positiven Ausgang mehr gab. Ein Kirchenasyl endete damit, dass die betreffende Person untertauchte.

35 evangelische, mindestens 3 katholische und 3 freikirchliche Gemeinden, in einigen Fällen auch ökumenische Netzwerke gewährten mindestens 122 Personen Zuflucht, darunter waren 62 Kinder und Jugendliche.

Hinzu kommen noch die sogenannten stillen Kirchenasyle, für die genauen Angaben naturgemäß schwieriger sind. Nach unseren Informationen gab es im Jahr 2005 mindestens 13 stille Kirchenasyle mit rund 25 Personen sowie drei ruhende oder vorübergehend ausgesetzte, jedoch weiterhin von der Gemeinde begleitete Kirchenasyle mit 17 Personen. Viele Gemeinden brachten über die als Kirchenasyl öffentlich gemachten Fälle hinaus in Gästewohnungen vorübergehend Flüchtlinge unter.

Tabelle 1/2005: Verteilung nach Bundesländern

BundeslandAnzahl der Fälle
Baden-Württemberg1
Bayern 
Berlin8
Brandenburg 
Bremen 
Hamburg2
Hessen 
Mecklenburg-Vorpommern1
Niedersachsen5
Nordrhein-Westfalen14
Rheinland-Pfalz 
Saarland1
Sachsen2
Sachsen-Anhalt 
Schleswig-Holstein4
Thüringen1
Gesamt39

Tabelle 2/2005: Herkunftsländer

Bei den Zahlen der Herkunftsländer stellen kurdische Flüchtlinge aus der Türkei wie in den vergangenen Jahren mit Abstand die größte Gruppe, gefolgt von Flüchtlingen unterschiedlicher Herkunft:

HerkunftslandFällePersonen insgesamt
Türkei/Kurden2083
Kosovo (z.T. Roma)613
Togo35
Kongo13
Angola11
Liberia11
Algerien11
Armenien und Aserbaidschan15
Mazedonien (Albaner)13
Bosnien12
Pakistan13
Sri Lanka11
Ohne Angabe11

Tabelle 2/2005: Herkunftsländer

Bei den Zahlen der Herkunftsländer stellen kurdische Flüchtlinge aus der Türkei wie in den vergangenen Jahren mit Abstand die größte Gruppe, gefolgt von Flüchtlingen unterschiedlicher Herkunft:

Ende des KAAnzahl
Anerkennung wegen politischer Verfolgung 
Art. 16 GG
0
Anerkennung wegen politischer Verfolgung 
§ 51 AuslG/ §60 Abs. 1 AufenthG, sog. kleines Asyl
0
Aufenthaltserlaubnis wegen positiver Entscheidung der Härtefallkommission (§ 23a AufenthG)4
Aufenthaltserlaubnis nach § 25 Abs. 5 AufenthG1
Aufenthaltserlaubnis aus gesundheitlichen Gründen (§ 25 Abs. 3 AufenthG)1
Aufenthaltserlaubnis aus anderen Gründen1
Duldung aus gesundheitlichen Gründen (§ 60a Abs. 2 AufenthG)4
Duldung aus humanitären Gründen (§ 60a Abs. 2 AufenthG)1
Duldung (keine nähere Angabe)2
Feststellung eines Abschiebungsverbotes aus § 53 AuslG / § 60 Abs. 2-7 AufenthG2
Feststellung eines sonstigen Abschiebungsverbotes oder inländischen Vollzugshindernisses (§ 60a Abs. 2 AufenthG)1
Gewährung von Abschiebeschutz aus humanitären Gründen (Einzelheiten unklar)2
Weiterwanderung 
Heirat 
zurück ins Asylverfahren, lebt wieder im Heim1
andere Gründe/keine nähere Angabe1
insgesamt erfolgreiche Kirchenasyle21
untergetaucht1
»freiwillig« ausgereist2
Räumung und Abschiebung aus dem Kirchenasyl 
insgesamt nicht erfolgreich beendete Kirchenasyle3
beendete Kirchenasyle 2005 insgesamt24