Aus der Antwort des Innenministeriums auf Anfrage der Grünen geht hervor, dass die Zahl von neu begonnenen Kirchenasylen mit Dublin-III-Bezug sinkt. Seit August 2018 gelten vom BAMF festgelegte Regeln für solche Kirchenasyle, die die Situation für die betroffenen Flüchtlinge und die Kirchengemeinden wesentlich erschweren.
Auch die ökumenische Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche verzeichnet einen Rückgang der neu begonnenen Kirchenasyle. Vorstandsvorsitzende Dietlind Jochims: „Die Zahlen sind noch aus ganz anderen Gründen Anlass zur Besorgnis. Es gibt weniger Kirchenasyle nicht allein aufgrund der BAMF-Vorgaben. Die Zahl sinkt auch nicht, weil es weniger Härten gäbe, sondern: Die Fluchtwege werden tödlicher, weniger Menschen erreichen Europa, und auch hier wird es ihnen zunehmend erschwert, ihren Rechten Geltung zu verschaffen und ihre Würde zu bewahren. Die Diskussion um das Kirchenasyl ist nur ein kleiner Ausschnitt einer unheilvollen Entwicklung. “
Jochims weiter: „Die vom BAMF verhängten Sanktionen gegen das Kirchenasyl stellen eine zusätzliche Belastung für Flüchtlinge und Kirchengemeinden dar, sie schrecken uns als Christinnen und Christen aber nicht ab, weiterhin für Menschen in besonderen Notlagen einzutreten. Die Verlängerung der Überstellungsfrist bei Kirchenasyl halten wir nach wie vor für rechtlich nicht haltbar. Zahlreiche Gerichte haben das in den letzten Monaten bestätigt .“