Nach 10 Jahren gibt Prof. Dr. Wolf- Dieter Just den Vorsitz der Bundesarbeitsgemeinschaft ab.
In dieser Zeit prägte der Theologe und Sozialethiker maßgeblich die inhaltliche und politische Debatte um das Kirchenasyl in Deutschland. Mit zahllosen Beiträgen, wichtigen Tagungen und in Gesprächen mit Verantwortlichen in Politik und Kirche leistete er einen entscheidenden Beitrag im Einsatz für die Menschenrechte von Flüchtlingen und Asylsuchenden in Deutschland.
In seinem letzten Tätigkeitsbericht heißt es:
“ Ich hoffe, dass die Arbeit weitergeht –und zwar solange wie in Deutschland erbarmungslos abgeschoben wird – ohne Rücksicht auf die Gefahr erneuter Verfolgung oder mangelnder Lebensperspektiven im Herkunftsland, ohne moralischen Respekt vor Familienbanden, Krankheit oder Traumatisierung.
Diese moralisch oft erbärmliche Praxis ist vielleicht der schwärzeste Fleck im Leben unserer Republik und bleibt eine Herausforderung für die Christen in der Nachfolge des Herrn, der gekommen ist, damit alle Menschen „das Leben und reiche Fülle haben.“(Joh 10,11)
Im Amt des Vorsitzes der Bundesarbeitsgemeinschaft, dem bundesweiten Zusammenschluss der Kirchenasylbewegung folgt ihm Pastorin Fanny Dethloff, Flüchtlingsbeauftragte der Nordelbischen Kirche. Weitere Vorstandsmitglieder sind Jürin Fritzlar (Ökumenisches Netzwerk Asyl in der Kirche NRW) Bernd Goehrig (Initiative Kirche von unten) Hildegard Grosse (Ökumenisches Netzwerk Asyl in der Kirche in Niedersachsen), Jürgen Quandt (Asyl in der Kirche Berlin).
Angesichts der Verschärfungen für Flüchtlinge und Asylsuchende im Zuwanderungsgesetz, der zögerlichen Umsetzung der Härtfallkommissionen in vielen Bundesländer und einer fehlenden Bleiberechtsregelung für langjährig geduldete Menschen wird Kirchenasyl nötiger denn je bleiben.