Berlin, 03. September 2007.
In ihrer Mitgliederversammlung am vergangenen Wochenende bezeichnete die Ökumenische Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche die kritische Begleitung der Bleiberechtsregelung als eine ihrer vordringlichen Aufgaben. „Zu befürchten bleibt, dass vielen bleibeberechtigten Menschen durch mangelnde Arbeitsplatzperspektiven, durch mangelnden Schutz bei humanitären Problemen und anderen hohen Anforderungen dennoch nach Jahren in unserem Land die Abschiebung droht. Hier sind vor allem die Kirchengemeinden gefordert, Hilfe und Schutz anzubieten“, sagte Vorstandsvorsitzende Fanny Dethloff.
In Deutschland werden derzeit mindestens 68 Personen in 29 Kirchenasylen geschützt, hinzu kommen mehrere stille Kirchenasyle. Internationale Berichte zeigen, dass die Kirchenasylbewegung sich ausbreitet. Sie gründet sich auf das zutiefst christliche Fundament der Gastfreundschaft und des Schutzes der Fremden, bietet kirchlichen Schutz für Flüchtlinge, beinhaltet die Lobbyarbeit für Menschenrechte und meint vor allem Zeugenschaft für die Glaubwürdigkeit der Verfolgten.
„Die Verlagerung der Flüchtlingsabwehr an die Außengrenzen Europas fordert zunehmend mehrere Tausend Todesopfer jährlich. Auch hier sind die Kirchen gefordert, ihre Stimme zu erheben“, so Dethloff.
Die Mitgliederversammlung bestätigte die Vorstandsmitglieder Jürin Fritzlar (Düren), Bernd Göhrig (Frankfurt a.M.), Hildegard Grosse (Hannover) und Jürgen Quandt (Berlin) im Amt. Petra Albert (Magdeburg) wurde neu dazugewählt. Fanny Dethloff (Hamburg) wurde als Vorsitzende einstimmig bestätigt.